Der Coaching-Prozess

 

Wege im Coaching verlaufen ganz individuell. Im Zentrum des Coaching-Prozesses steht aber immer eine facettenreiche Reflexionsarbeit, die als Coaching-Kernprozess bezeichnet wird. Selbstreflexion wurde unter anderem von Kress (2008) als zentrale Erfahrungskomponente im Coaching empirisch bestätigt. Neben den Faktoren der kontinuierlichen Zielfindung, der Lösungs- und Umsetzungsorientierung oder des Beziehungsaufbaus beeinflusst die permanente Prozessreflexion und Ko-Reflexion des Coachs das Geschehen. Der Coach legt dabei selektiv seine Gedanken und Emotionen zum Prozess oder zu den Inhalten offen und steuert damit ein Stück die intrapersonalen Prozesse beim Klienten. Bei der Prozessreflexion reflektiert der Coach gleichzeitig seine Rolle und sein Verhalten.

 

Aus meiner langjährigen Forschungsarbeit zum Coaching-Prozess im Rahmen meiner Dissertation entstand folgendes Modell:

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Idealtypisches Modell eines reflexiven Coaching-Prozesses in der Dyade
Idealtypisches Modell eines reflexiven C
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Bei den Variablen Prozessreflexion, kontinuierliche Zielklärung sowie bei den drei Kernprozessvariablen (siehe Modell) werden die Wechselwirkungen untereinander durch Doppelpfeile dargestellt. Beispielsweise diktiert die Zielklärung die Inhalte der Reflexion, jedoch erfordert möglicherweise eine weiterführende Reflexion eine Überarbeitung der Zieldefinition.  

Moderiert durch den Prozess der kontinuierlichen Evaluierung ergeben sich aus dem Coaching-Prozess allgemeine und coaching-spezifische Ergebnisse. Im Modell werden die Ergebnisse angeführt, die sich in meiner Arbeit verdichtet haben. Dieses Coaching-Prozessmodell steht im Einklang mit der aktuellen Coaching-Forschung. Die dargestellten Variablen bzw. verwandte Konstrukte wurden jeweils in mehreren Studien bereits empirisch nachgewiesen.